Versicherungsbeitrag macht Hebammen das Leben schwer

In einem Glockebeitrag aus der Glocke vom 11.04.2014 finden Sie Informationen über die Perspektiven des Berufsbildes der Hebammen:

Ausstieg aus der Geburtshilfe Versicherungsbeitrag macht Hebammen das Leben schwer

 Kreis Warendorf (gl) Durch die seit Jahren steigenden Kosten für die Haftpflichtversicherung sehen viele freie Hebammen keine berufliche Perspektive mehr und steigen aus der Geburtshilfe aus. „Noch 2004 betrugen die jährlichen Kosten für eine Haftpflichtversicherung 1350 Euro. Aktuell müssen Hebammen jährlich 5100 Euro bezahlen“, sagt Irmgard Husmann von Varia, der Beratungsstelle für Schwangerschaft, Sexualität und Familie.

Das Kreisfrauenforum hatte auf seiner jüngsten Sitzung die Hebamme Kati Köppe eingeladen, um sich ein Bild über die Situation der Hebammen im Kreis Warendorf zu informieren. Es drohen demnach weitere Verschlechterungen: Mitte 2015 steigt die Nürnberger aus dem Konsortium der Versicherungen für Hebammen aus. „Wenn es für diese Versicherung keine Nachfolge gibt“, fürchtet Kati Köppe, „kann uns Hebammen drohen, dass wir ab 2015 keine Versicherungsmöglichkeiten haben.“

Konsequenzen für die Eltern im Kreis Warendorf: Keine Vor- und Nachsorge, Geburtshilfe und Elternkurse durch freie Hebammen mehr. Eltern müssten dann mit ihrem Neugeborenen bei jeder Frage zum nächsten Krankenhaus oder Kinderarzt fahren.

Auch für die Krankenhäuser rechnet sich die Geburtshilfe immer weniger; Geburtsstationen gibt es nur noch in Ahlen und Oelde. „Als überparteilicher Zusammenschluss aller Frauenverbände und -organisationen im Kreis Warendorf haben wir gemeinsam eine Resolution verfasst, um die Forderungen der Hebammen zu unterstützen“, sagt Marithres van Bürk-Opahle von Frau & Beruf. „Das Kreisfrauenforum ruft alle Betroffenen und Unterstützer einer ortsnahen Geburtshilfe auch durch freie Hebammen auf, die Onlinepetition zu unterschreiben.

Die Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis Warendorf bitten wir um Unterstützung, sich in Berlin für Lösungen einzusetzen. Eine der Lösungen wäre die Einführung einer gesetzlichen Regelung zur Haftpflichtversicherung für Hebammen mit dem Ziel, dass die Hebammen ihre Dienstleistung existenzsichernd betreiben könnten.

Wer die Onlinepetition der Hebammen unterstützen möchte: https://epetitionen.bundestag.de ID- Nummer der Hebammenpetition: 50667

Der Aufruf des Kreisfrauenforums als Download: www.frauundberuf.info