Liebe geht durch den Magen…

Lesen Sie im Glockeartikel vom 12.07.2014, was passiert, wenn auch und gerade in einer Kindertagesstätte diese Lebensweissheit gelebt wird:

Liebeserklärung schönster Dank für die Köchin

Beelen (ansu). Während sich draußen im Flur die ersten Kinder versammeln, um gemeinsam in der Küche zu Mittag zu essen, sind Köchin Yvonne Jostmeier und ihre „rechte Hand“ Bettina Schulz-Schwieder die Ruhe selbst. Die Ofenkartoffeln stehen in Schüsseln bereit, der mit frischen Kräutern garnierte Quark ist griffbereit platziert, und auch der Obstsalat, den es an diesem Tag zum Nachtisch gibt, ist zubereitet.

article-03Die beiden Frauen, die fest zum Team der Alexe-Hegemann-Kindertagesstätte gehören, wissen sich ihre Zeit perfekt einzuteilen, und das ist gar nicht so leicht, kochen sie doch täglich für bis zu 100 Kinder frisches Mittagessen. „Wenn man selbst kocht, kann man kontrollieren, was man isst“, sagt Jostmeier. In der Beelener Kita wird auf gesunde und abwechslungsreiche Vollwerternährung gesetzt, die dank der frischen Zubereitung durch Jostmeier und ihrer Beiköchin gewährleistet wird. Gesund und lecker – so könnte man das Essenskonzept der Tageseinrichtung wohl treffend beschreiben. Das sehen auch die Kinder so.

„Gut gekocht, Yvonne!“ ist ein Kompliment, das die gelernte Köchin und Hauswirtschafterin des Öfteren vonseiten der Jüngsten bekommt. Die schönste Bestätigung für ihre Arbeit sei der folgende Ausruf gewesen: „Yvonne, ich liebe dich!“

Das Mittagessen wird in drei Gruppen eingenommen. Als erstes sind die Jüngsten an der Reihe. Da die Kinder aus verschiedenen Gruppen zusammenkommen, trifft man sich auf der Treppe im Flur und wartet dort gemeinsam auf das Signal. Viele der hungrig Wartenden wissen bereits, was gleich serviert wird. Klar, im Laufe des Vormittags bereiten die beiden Frauen in der Küche das Essen zu, der Duft verbreitet sich in Haus und Garten. Spätestens dann fragen die Ersten, was es denn mittags geben wird.

Endlich ist esarticle-01 soweit. Ein lauter Gong schallt durch die Kita. Für die erste Gruppe heißt es: „Essen fassen.“ Immer etwa vier bis fünf Kinder sitzen mit mindestens einer Erzieherin zusammen, um dem Mittagessen einen familiären Charakter zu verleihen und individuell das Verhalten bei Tisch zu erlernen. Während die „Großen“ allein den Tisch decken und sich ihre Portion selbst nehmen können, leisten die Erzieherinnen bei den Jüngeren noch ein wenig Hilfestellung. Alles in allem läuft das Mittagessen jedoch sehr selbstständig ab.

Beelen (ansu). Die Küche der Alexe-Hegemann-Kita ist in einen Lebens- und einen Wirtschaftsbereich gegliedert, sodass der Prozess einer frischen Nahrungsmittelzubereitung von klein auf als wichtiger Lebensinhalt verstanden wird. Außerdem wird durch das Essen in der Küche gewährleistet, dass sich die Mädchen und Jungen auf die Nahrungsaufnahme konzentrieren.

article-02„Wir möchten unsere Kinder zum bewussten Genießen, Probieren und Schmecken führen“, erklärt Rita Strecker, Geschäftsführerin des Trägervereins „Eltern für Kinder“. Vor allem das Probieren spielt in der Kita eine große Rolle. Die Geschmacksknospen des Nachwuchses entwickeln sich noch und sollten daher eine Vielfalt an Geschmäckern erfahren.

Nachwuchs beweist Mut zum Probieren

Beelen (ansu). Köchin Yvonne Jostmeier verfolgt ein cleveres Konzept, die Kleinen auch an Aufläufe oder Eintöpfe heranzuführen: Die unterschiedlichen Lebensmittelkomponenten werden immer wieder verschieden zubereitet. So gibt es an einem Tag Kartoffeln, Erbsen, Möhren und Sauce separat serviert, beim nächsten Mal gibt es genau diese Lebensmittel zum Beispiel als Eintopf. „Man kann den Kindern dann klarmachen: Du hast das alles schon einmal gegessen. Dann ist auch Mut zum Probieren da“, erklärt Personalleiterin Britta Sobkowiak. Ohne jegliche Zusätze, das heißt ohne Geschmacksverstärker, Farbstoffe et cetera, zaubert „Köchin Yvonne“ täglich ein gesundes und leckeres Essen, das sowohl die Kinder als auch das Kita-Team sichtlich zufriedenstellt. Seit 2012 genießt die Beelener Tageseinrichtung diesen Komfort. „Wir waren damals in der glücklichen Lage, dieses Konzept finanziell stemmen zu können“, erklärt Strecker. Besagtes Konzept umfasst nicht nur das selbstgekochte Mittagessen, auch ein ausgewogenes, gesundes Frühstück sowie Zwischenmahlzeiten in Form von Gemüse, Obst oder belegten Broten gehören zum Angebot der Ganztagsverpflegung.